Die französische Sprache in Ägypten

Die französische Sprache in Ägypten

Obwohl Ägypten im Gegensatz zu seinen nordafrikanischen Nachbarländern Algerien, Tunesien, Marokko und Mauretanien nie durch Frankreich kolonisiert worden war, etablierte sich die französische Sprache und Kultur sowohl im privaten als auch im öffentlichen Leben.

Die Ursache für diesen außergewöhnlichen Sachverhalt liegt in einer Verkettung historischer Umstände, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Auch wenn die Frankophonie in Ägypten auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblickt und noch heute praktiziert wird, ist ihre Vergangenheit jedoch nicht konfliktfrei verlaufen.

Eine durch die Sprachpolitik der 1950er Jahre bedingte Krise hatte einen Rückgang der französischen Sprache in Ägypten zur Folge. In den 1970er Jahren rehabilitierte sich die ägyptische Frankophonie wieder, die vergangenen Ereignisse hatten jedoch Spuren hinterlassen. In der Forschung besteht die Meinung, dass sich mit diesem Einschnitt die französische Sprache in ihrer linguistischen Ausprägung veränderte. Sowohl Doss (2004) als auch Dermarkar et al. (2008) gehen von einer zweigliedrigen Frankophonie aus, die sich aus diesen historischen Umständen entwickelte.

 

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